Die Nachwuchsarbeit im Blick

BILANZ Glauberger Feuerwehren sehen sich auf einem stabilen Gerüst und schauen zuversichtlich in die Zukunft

STOCKHEIM - (asl). Die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Glauburg stehen auf einem stabilen Gerüst, stellte Gemeindebrandinspektor Sascha Geiss auf der gemeinsamen Hauptversammlung der beiden Ortsteilwehren aus Glauberg und Stockheim fest.

Gleichzeitig betonte er den guten Ausbildungsstand der zehn Feuerwehrfrauen und 61 Feuerwehrmänner. Vor dem Hintergrund relativ weniger Einsätze sei die Teilnahme an Übungen und Lehrgängen umso wichtiger, um im Ernstfall jederzeit mit Fachverstand arbeiten zu können, appellierte Geiss an die Einsatzkräfte.

Vier Gebäudebrände, zwei Autobrände und zehn Täuschungsalarme durch Brandmeldeanlagen riefen die Feuerwehrleute im vergangenen Jahr auf den Plan. 17 Einsätze zur technischen Hilfeleistung stehen ebenfalls in der Statistik, darunter Hilfeleistungen nach Verkehrsunfällen, Ölaustritten und Straßensperren, aber auch blinde und böswillige Alarme. Drei überörtliche Einsätze erfolgten mit dem Rüstsatz Bahn.

Noch in diesem Jahr oder Anfang nächsten Jahres soll ein Seminar für die technische Unfallrettung durchgeführt werden, so Geiss. Thematisiert werden soll das Wissen um die Schneidtechnik. Ein Führungskräfteseminar fand in diesem Jahr bereits statt. Gregor Rettinghaus von der Notfallseelsorge informierte die Glauburger Feuerwehren über seine Arbeit. Die Umstellung auf digitale Alarmierung ist bereits erfolgt.

In der Jugendfeuerwehr sind 22 Jungen und sieben Mädchen aktiv. Aus den Kindergruppen konnten drei übernommen werden. Drei Jugendliche wiederum wechselten in die Einsatzabteilung. Dennoch weise der Trend eher nach unten, auch wenn die Schwankungen marginal seien, räumte der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Martin Felzmann ein, der den Bericht verlas. „Wir müssen uns mit diesen Mitgliederzahlen nicht verstecken. Aber wir sollten nicht nachlassen und weiter mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln Nachwuchsarbeit betreiben.“ Felzmann hob besonders die Ferienspiele hervor, die von den Jugendlichen in eigener Regie geplant wurden. „Es ist ein gutes Gefühl zu sehen, wie sich Kinder in der Feuerwehr entwickeln und dabei das Laufen lernen. Das zeugt von einer guten Jugendarbeit und Teamgeist und schafft Vertrauen für den späteren Einsatzdienst.“ In den beiden Kindergruppen der Ortseilwehren werden zusammen 18 Jungen und Mädchen mit der Feuerwehrarbeit vertraut gemacht. In der Alters- und Ehrenabteilung sind 20 Feuerwehrkameraden, so Geiss.

Bürgermeister Carsten Krätschmer betonte die gute Einsatzstärke. Die Tagesalarmbereitschaft sei gegeben, „könnte aber besser sein“, stellte er fest. Was die geplante energetische Sanierung des Feuerwehrhauses in Stockheim angeht, werde noch auf den beantragten Förderbescheid des Landes gewartet.

Kreisbrandmeister Leon Gierhardt würdigte die Nachwuchsarbeit der Glauburger Wehr. Es bedeute einen erheblichen Aufwand, Kinder und Jugendliche bis zum Eintritt in die Einsatzabteilung zu begleiten, damit sie nicht vorher abspringen. Die Häufung von Täuschungsalarmen über die Brandmeldeanlagen „ist blöd“, so Gierhardt. Dennoch seien die Anlagen nötig. Die Einsatzkräfte dürften sich nicht entmutigen lassen, auch wenn sie zehnmal umsonst ausrückten. Beim elften Mal könnte ihre Hilfe vielleicht doch vonnöten sein.

Gierhardt sprach zwei langjährig Aktiven eine besondere Ehrung aus. Seit 40 Jahren gehören Volker Ullrich und Armin Jungmann der Einsatzabteilung an. Dafür erhielten sie das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande. Außerdem wurde Stefan Zirkel zum Brandmeister befördert. Gierhardt überreichte außerdem das Leistungsabzeichen in Gold an Christian Böning und Rene Scholz, das silberne an Fabian Schmid und das Eiserne an Markus König.

Anerkennungsprämien in Höhe von 500 Euro gab es jeweils für Christina Faust, Matthias Wagner und Wolfgang Biehn, die seit 30 Jahren der Einsatzabteilung angehören. Jeweils 100 Euro erhielten Simon Schenk und Svenja Lettkemann für zehn Jahre Feuerwehrdienst.

Armin Jungmann (2.v.r.) und Volker Ullrich (M.) erhielten das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40 Jahre Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr. Kreisbrandmeister Leon Gierhardt (r.), Bürgermeister Carsten Krätschmer (l.) und Gemeindbrandinspektor Sascha Geiss gratulierten.	Fotos: Schinzel

Auf der gemeinsamen Hauptversammlung der beiden Glauburger Ortsteilwehren wurden zahlreiche Feuerwehrleute gewürdigt.

Quelle: Kreis-Anzeiger Online http://www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/glauburg/die-nachwuchsarbeit-im-blick_17843826.htm