Neues Fahrzeug für Stockheimer Feuerwehr

STOCKHEIM - Im Zuge einer Feierstunde in der Fahrzeughalle wurde jetzt der neue Einsatzleitwagen (ELW) der Feuerwehr Stockheim eingeweiht. Weil der alte ELW bei einem Unfall schwer beschädigt worden war, hatte man kurzfristig Ersatz beschaffen müssen. Mehrfach wurde deshalb dem Feuerwehrverein gedankt, der mehr als ein Drittel der Kosten getragen und so den Kauf erst möglich gemacht hatte.
Vor gut einem Jahr habe der alte ELW "zur falschen Zeit am falschen Ort" gestanden, erinnerte Wehrführer Jürgen Kadoch. Bei einem Jugendzeltlager hatte ein Fahrer der Feuerwehr Ober Mörlen das Fahrzeug versehentlich gerammt. Bei der Begutachtung zeigte sich, dass eine Reparatur des 14 Jahre alten Fahrzeug weder sinnvoll noch rentabel sein würde. Immerhin trug der Verkaufserlös des beschädigten alten ELW einen Teil zum Anschaffungspreis des neuen Fahrzeugs von 77 000 Euro bei.
 
Die Neuanschaffung bot auch Gelegenheit, bei der Konzeption des Nachfolgers Schwachstellen des alten Fahrzeugs zu vermeiden, erläuterte Kadoch. Wie der Vorgänger ist auch der neue ELW als Mehrzweckfahrzeug ausgelegt, mit dem einschließlich Fahrer acht Personen transportiert werden können, was insbesondere auch für die Unterstützung der Jugendfeuerwehr wichtig sei. Neben der Funktion als Kommunikationszentrale sind in dem Fahrzeug unter anderem ein Rettungsrucksack, ein Stromerzeuger und Absicherungsmaterial für Einsatzstellen untergebracht.
 
Kadoch dankte dem Feuerwehrverein, der außer dem Beitrag zum Kauf vor einigen Jahren schon einmal 42 000 Euro zur Beschaffung eines weiteren Feuerwehrfahrzeugs beigesteuert hatte. Der Wehrführer dankte auch der Gemeindevertretung, dem Gemeindevorstand und Bürgermeister Carsten Krätschmer, die die Haushaltsmittel für den Kauf bereitgestellt hatten. Zugleich appellierte er aber auch an die Gemeindegremien, künftig den regelmäßigen Ersatz des Fahrzeugbestandes im Blick zu behalten. So sei das Tragkraftspritzen-Fahrzeug (TSF) bereits 22 Jahre alt. Kadoch wünschte sich zudem bei den nächsten Beschaffungen eine stärkere Unterstützung durch Kreis und Land.
 
Auch Gemeindebrandinspektor Sascha Geiss betonte, "dass die Unterstützung durch den Feuerwehrverein bei der Anschaffung von Einsatzfahrzeugen die Ausnahme bleiben und nicht zur Regel werden" solle. Er dankte Kadoch, der die Ersatzbeschaffung des ELW vom Anfang bis zur Auslieferung mit außergewöhnlichem Engagement begleitet hatte.
Krätschmer erinnerte daran, dass die Gemeinde für ihren Anteil am Kaufpreis die Zustimmung der Kommunalaufsicht beim Regierungspräsidium brauchte, weil Glauburg noch unter dem Schutzschirm stand. "Wenn auch Vieles bei uns sehr bürokratisch ist, manches geht auch ein bisschen schneller", lobte er, dass die Aufsichtsbehörde in Notfällen offenbar auch flexibel reagieren könne.
 
Moderne Technik
 
Kreisbrandinspektor Lars Henrich räumte ein, dass der Kaufpreis von 77 000 Euro für Außenstehende sehr hoch erscheine. Er erläuterte, dass vor allem die Kommunikationstechnik in den ELW, über das zukünftig bei Einsätzen der gesamte Funkverkehr abgewickelt werde, zu diesen Kosten beitrage. Dabei habe die Feuerwehr Stockheim noch sparsam gewirtschaftet. "Solche ELWs kosten teilweise noch deutlich mehr."
 
Die Einweihung über nahm der katholische Pfarrer Hippolyte Mantuba in einer ökumenischen Andacht gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Jürgen Füg. Dieser wies darauf hin, dass die Feuerwehr immer einen festen Platz habe, wenn er im Religionsunterricht der Grundschule Schüler eine ideale Stadt zeichnen lasse. "Das zeigt die hohe Anerkennung, die die Feuerwehrleute genießen. Ihre Arbeit ist ein Zeichen der Hoffnung in dieser Welt."
 
Mantuba betonte, dass der Blick auf andere Länder zeige, dass die Feuerwehr keineswegs so selbstverständlich sei, wie sie uns oft erscheine. Er dankte "für die Menschen, die sich Zeit nehmen, um andere zu retten, um zu helfen". In seinem Gebet wies er auf die zwei Seiten des Feuers als Gottesgabe hin. Es wärme und habe die Menschheitsentwicklung durch die Fähigkeit Erz zu schmelzen erst ermöglicht. Zugleich berge es aber auch große Gefahren.
 
Die Feuerwehr Stockheim nutzte die Einweihung des ELW auch für die Übergabe eines Nebelgenerators für Übungen, den das Straßenbauunternehmen Krüger und Heinz gespendet hatte. Kadoch und sein Stellvertreter Stefan Schütz dankten dem Geschäftsführer Peter Heinz für die Spende.
 
Quelle: https://www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/glauburg/neues-fahrzeug-fur-stockheimer-feuerwehr_19019321 (22.08.2018 18:22 Uhr)